Blaualgen (Cyanobakterien)
in der Ostsee
in der Ostsee
Die Blaualgen genannten Cyanobakterien sind keine echten Algen, da sie keinen eigenen Zellkern besitzen. Der umgangssprachliche Name „Blaualgen“ geht auf den grün-blauen Farbstoff der Bakterien zurück.
Bei hohen Temperaturen über eine längere Zeitspanne können sich die Bakterien, Keime, Vibrionen und andere Plagegeister wie „Feuerquallen“ im Wasser schnell vermehren. Damit nimmt die Gefahr für gesundheitliche Probleme bei Badegästen an der Ostsee zu.
Sommerhitze ist die perfekte Voraussetzung für Blaualgen. Wenn die Wassertemperatur in der Ostsee über 20 Grad Celsius steigt, kann es mancherorts zu erhöhter Bakterienkonzentration kommen. Düngemittel aus der Landwirtschaft und Abwasser können die Vermehrung beschleunigen. Hinzu kommt lange und starke Sonneneinstrahlung. Dann vermehren sich die Blaualgen explosionsartig. Hochsaison für die Blaualgenblüte ist im August. In heißen Jahren kann die Bakterienbelastung auch schon früher beginnen.
Ist die Bakterienkonzentration zu höch, werden Badestellen gesperrt und Badeverbote ausgesprochen. Wie lange die Warnung anhält, hängt von der Regenaration des Gewässers ab. Gesundheitsbehörden entnehmen an Badestellen regelmäßig Wasserproben, dennoch bietet diese Überprüfung immer nur eine Momentaufnehme. Jeder Badegäst und/oder Hundebesitzer sollte den See bzw. das Meer optisch selbst in Augenschein nehmen. Ein guter Hinweis auf eine erhöhte Konzentration ist, wenn man bis zu den Knien im im Wasser steht und die Füße bereits nicht mehr zu sehen sind. Wer trotz Blaualgenbelastung schwimmen geht, sollte den Mund geschlossen halten und sich hinterher abduschen. Auch die Badebekleidung sollte ausgewaschen werden.
Die Cyanobakterien kommen überwiegend in Süßwasser und Feuchtböden vor, aber auch in Meerwasser, auf Baumrinde und Gesteinsoberflächen. Sie bilden grünblaue Schlieren oder Flocken an der Oberfläche, die vom Wind in einzelnen Bereichen besonders intensiv konzentiert auftreten. Das Wasser zeigt eine Färbung und Trübung von hellgrün, über intensiv grün, blaugrün bis rötlich. Das Wasser kann zudem leicht muffig riechen. Blaualgen bleiben nach dem Eintauchen mit Gegenständen ins Wasser oft daran hängen.
Blaualgen im Jachthafen
In normaler Konzentration sind Cyanobakterien ungefährlich. Bei vermehrtem Auftreten beeinträchtigen sie jedoch die Wasserqualität. Einige Arten produzieren unterschiedliche Toxine (Giftstoffe), die bei Kontakt mit der Haut Reizungen, Hautausschläge, Bindehautentzündungen, Kopf- oder Ohrenschmerzen auslösen können. Beim Verschlucken des Wassers drohen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber. Im schlimmsten Fall kann es zu Atemnot kommen.
Kleinkinder sind aufgrund ihres Spielverhaltens und durch häufigen Hand-Mund-Kontakt besonders gefährdet, Wasser zu aufzunehmen. Für Hunde und andere warmblütige Tiere wie Rinder und Enten kann das Trinken des betroffenen Wasser tödlich enden. Bei Badeunfällen können größere Mengen von Wasser über den Mund aufgenommen werden, daher ist wichtig, sich nicht leichtsinnig in Gefahr zu bringen und die Warnungen des DLRG zu beachten.
Wenn sich nach dem Kontakt Symptome zeigen oder wenn Wasser geschluckt wurde, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Schlucken Tiere das Wasser und verhalten sich ungewöhnlich, ist zum Besuch eines Tierarztes dringend geraten.
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